Der Zubau des Schülerwohnheims wurde bewusst zurückhaltend in die Umgebung integriert. Hangabwärts des Bestandsgebäudes situiert, bleibt er ein Geschoss unterhalb des Bestands. Der gleichmäßige Baukörper konkurriert nicht mit dem benachbarten historischen Herrenhaus und bildet mit dem bestehenden Südtrakt eine Einheit, die einen zentralen Innenhof umschließt. Eine „bewohnbare“ Brücke schafft zusätzliche Verbindungswege zwischen den beiden Trakten und bietet überdachte Freibereiche. Sowohl Bestand als auch Neubau werden über den Haupteingang an der nordöstlichen Gebäudeecke mit einem zentralen Foyer und einem Aufzug barrierefrei erschlossen. Der Neubau verfügt über nur zwei Hauptebenen, um funktionale Abläufe zu vereinfachen und kurze vertikale Wege zu schaffen. Der verglaste Gebäudesockel grenzt sich sowohl in Funktion als auch Gestaltung klar von den Wohnbereichen ab und ist unabhängig von den diesen erreichbar. Raummöbel mit Sitz- und Lernnischen finden sich entlang der östlichen und westlichen Hoffassaden. Großzügige Fensterflächen erlauben durch zwei individuell einstellbare Klappläden pro Zimmer flexible Verschattungsmöglichkeiten, welche ausgeklappt zusätzlichen Sonnenschutz bieten. Das begrünte Flachdach bindet das Gebäude in seine Umgebung ein.

"(…) Das Bestandsgebäude wird durch einen zweigeschoßigen Zubau zu einem Gesamtgebäude mit qualitätsvoll durchgearbeitetem, gut proportioniertem Innenhof ergänzt. Durch das Übergreifen des Zubaus wird ostseitig eine neue, attraktive Eingangssituation geschaffen. (…) Das Projekt besticht durch die klare Gliederung im Um- und Zubaubereich und durch die zurückhaltende Höhenentwicklung des lediglich zweigeschoßigen Neubaus.(…)" (Jury)